24.03.2011

How the West was won Pt. 1

Unter dieser Rubrik sollen in Zukunft in loser Folge einige späte Westernklassiker vorgestellt werden, den Anfang macht Mein Name ist Nobody (Il mio nome è Nessuno).

...he's gonna make a name for himself

Genau da passiert, wenn es ein Mann mit 150 der Wilden Horde aufnimmt.
Der in die Jahre gekommene Revolverheld Jack Beauregard, Henry Fonda, will sich eigentlich zur Ruhe setzten, doch der unbeschwerte Nobody hat andere Pläne. Terence Hill verkörpert den sympatischen Halunken, der sich des alten Odysseustricks bedient und im Hintergrund die Fäden zieht, denn: Im Westen geht man nicht in Rente, man stirbt oder wird zur Legende.

Dementsprechend pathosschwanger ist der Film nach dem Drehbuch von Sergio Leone dann auch inszeniert: Ennio Moricone steuert ein weiteres Mal genau die richtige Mischung aus verspielten Melodien und bombastischer Orchestrierung bei, während Terence Hill den verschmitzten Jüngling gibt, der den desillusionierten Henry Fonda ein letztes Mal zur Heldentat animiert. Dabei finden sich auch hier einige der komischen Haudraufmoment, für die Hill zusammen mit Bud Spencer in Westernparodien wie Die rechte und die linke Hand des Teufels, oder Vier Fäuste für ein Halleluja bekannt wurde. Glücklicherweise geht der Film damit jedoch einigermaßen sparsam um. Viel mehr ist es das gegensätzliche Spiel der beiden Protagonisten, das den Film über weiter Strecken prägt. Auf der einen Seite der schelmisch-virile Nobody, der immer mehr zu wissen scheint als er Preis gibt. Auf der anderen Seite der alternde Westerner, der mittels zurückhaltender Gesten und bedeutungsträchtiger Blicke agiert. Überhaupt, immer wieder diese Blicke, und schließlich die Wilde Horde: Eine archetypische Ansammlung von zwielichtigem Gesindel, dass einzig dazu existiert, dem Helden die größtmögliche Reibungsfläche zu bieten. Wie sagte schon Georg von Frundsberg 1513: Viel Feund', viel Ehr'!

Der Film kam 1973 erstmal in die Kinos und wurde von Tonino Valerii gedreht. Auch wenn vielen der Film etwa von Kabel 1 bekannt sein dürfte, so lohnt sich definitiv ein Wiedersehen. Damit ihr euch nun selbst ein Bild machen könnt, hier der Trailer zu Mein Name ist Nobody (Il mio nome è Nessuno):

1 Kommentar:

manuel hat gesagt…

sehr korrekter Trailer, ich kannte bisher nur den Film. Die Rubrik find ich auch echt gut, ich bin mal gespannt, was noch besprochen wird.